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27. Sep. 2007

Tor Nummer 1000

Rückraum-Riese Timo Marcinowski brachte es in sechs Jahren plus drei Spielen auf 990 Treffer für Gladbeck. Gegen seinen „Intimfeind“ Leichlingen will der VfL-Rekordschütze aber vor allem eines: siegen, egal wie!

Das wäre der Gipfel: Timo Marcinowski macht am Samstagabend mit seinem zehnten Treffer des Spiels das entscheidende Tor zum Sieg über den Leichlinger TV. Es wäre sein Tor Nummer 1000 für den VfL Gladbeck – und der Rückraum-Riese weiß, was das für teure Folgen hätte. Jubiläumstore kosten Kisten bei den VfL-Handballern. Diese Euro freilich würde der 26-Jährige gerne investieren: „Ja, das 1000. Tor zum Sieg, das wäre schon ein Traum.“ Erst Recht gegen Leichlingen. Gegen die Mannschaft, die für Marcinowski eine Art Intimfeind Nummer eins ist.

Nur, das ist dem Student der Sportwissenschaft bewusst: Für Träume hat der VfL eigentlich gar keine Zeit übrig, zu bitter ist die tabellarische Realität nach dem „sehr heftigen Fehlstart“, wie Trainer Siegbert Busch sagte: Drittletzter nach einem Remis und zwei Niederlagen. „Wir müssen endlich unseren ersten Sieg holen“, sagt Marcinowski und meint auch: Ob er selbst dabei drei, zehn Tore oder gar keines erzielt – völlig wurscht.

Letzteres freilich ist unwahrscheinlich: Der beste VfL-Torschütze aller Zeiten erzielte in drei Oberliga- und drei Regionalliga-Spielzeiten für den VfL Gladbeck stolze 968 Tore – wobei der 1,96-Meter-Mann in einer Oberliga-Saison wegen ständiger Schulterprobleme fast komplett ausfiel. Hinzu kamen acht Tore in Ibbenbüren (26:26), sechs Treffer gegen Soest (29:32) und acht Tore in Aachen (34:35). Macht 990, es fehlen nur noch zehn. Allerdings täuscht seine Ausbeute – 22 Treffer bedeuten nach drei Spieltagen Rang sechs in der Torjägerliste der Regionalliga – darüber hinweg, dass sich auch Marcinowski noch lange nicht in Topform präsentierte. Dafür schoss er viel zu viele Fahrkarten, seine Quote war nicht berauschend. Der Gelsenkirchener, der unter seinem Vater als Trainer beim PSV Gelsenkirchen groß wurde und seit der B-Jugend beim VfL spielt, ist viel zu lange im Geschäft, um das nicht selbst so einzuschätzen. Wie die gesamte Mannschaft lange nicht so auf Touren gekommen ist wie erhofft, von vielen auch erwartet. „Wir haben noch nicht zu unserem Spiel gefunden“, sagt Marcinowski. Mal habe es in der Deckung gehapert, mal im Angriff, und immer „haben wir uns praktisch selbst geschlagen“. Zudem habe man auch „Pech“ gehabt, was die stets schwache Anfangsphase aber nicht erklärt. In jeder Partie rannte Gladbeck fast durchgängig einem Rückstand hinterher, in Aachen „wurden wir in der ersten Halbzeit überrannt“, sagt der Handballer und weiß: Soll es gegen Leichlingen klappen, „dürfen wir nicht den Beginn wieder so verschlafen“.

Alle seien topmotiviert und brennen vor Ehrgeiz, zumal es gegen Leichlingen geht: Gemeinsam stiegen VfL und LTV vor gut drei Jahren auf, doch von den sechs Regionalliga-Partien gewann fünfmal Leichlingen, dessen Trainer Frank Lorenzet für Marcinowski ein „Hitzkopf“ ist, der beim VfL „nicht sehr beliebt“ sei. Und: Von etlichen Kollegen kriegt Marcinowski nach Pleiten gegen Leichlingen Häme um die Ohren gehauen: „Danke für die Punkte“.

„Danke für die Punkte“, so will er selbst kontern am Samstag. Am besten mit seinem zehnten Tor, dem 1000. für den VfL. Dann gäbe es keine Mini-Krise mehr, dann gäbe es nur ein Kisten-Problemchen: „Mal sehen“, scherzt Marcinowski, „wie glimpflich ich dann davon komme. . .“

Quelle | www.derwesten.de (Ralf Ritter)

Böse 43:55-Schlappe beim Deutschen Meister

140 geteilt durch drei macht etwas mehr als 46. Genau so viele Tore kassierten die A-Jugendhandballer des VfL Gladbeck in ihren ersten drei Spielen in der Regionalliga im Durchschnitt. Den Höhepunkt markierte nun die 43:55-Niederlage gegen die SG Solingen.

SG Solingen BHC – VfL Gladbeck 55:43 Halbzeit: 23:18.

Zahlen, die verdeutlichen: der VfL hat ein Problem in der Defensive. Was sich im zweiten Durchgang in der Partie gegen Solingen deutlich abzeichnete. „Wir waren zu vorsichtig, zu brav“, monierte Klaus Förster. Der Trainer aber wollte der Abwehr nicht allein die Schuld in die Schuhe schieben. Verloren wurde das Spiel im Angriff. Da wurden hastig Abschlüsse ohne Vorbereitung gesucht und der Gegner der Reihe nach zu Tempogegenstößen eingeladen. Lediglich Jan Sinke stach hierbei heraus und verdiente sich ein Extralob des Trainers.

Dabei hatten die Gladbecker im ersten Durchgang noch ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Das Team von Trainer Klaus Förster führte zwischenzeitlich sogar mit 13:11. „Da waren wir noch sehr konzentriert“, sagte der Gladbecker Übungsleiter. Doch dann folgte ein Riss im Spiel der Rothemden. Ein leichterer Riss, der sich später zu einem großen Bruch entwickeln sollte. Die Niederlage war perfekt. Positiv fielen neben Jan Sinke lediglich noch Sebastian Schmedt und Thorben Mollenhauer auf. Da das Duo so gut harmonierte, brachte es Schmedt auf 15 Treffer. „Doch auch die haben letztendlich nicht gereicht“, sagte Trainer Klaus Förster geknickt.

VfL Gladbeck: Schmedt (15), Mollenhauer (11/6), Wieck (6), Sinke (6), Klasmann (2), Schlünder (2), Sigmar (1).

Quelle | www.derwesten.de

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