Archiv

Ralph Willam verdient als Industriemechaniker auf der Zeche Auguste Victoria in Marl seine Brötchen.Der 21-Jährige kehrt nach einem Intermezzo in Dinslaken zum VfL Gladbeck zurück. 

Kreisläufer müssen verschiedene Qualitäten mitbringen. Zupacken zu können gehört ganz zweifellos zu den gefragten Fertigkeiten der Spieler, die im Angriff am gegnerischen Sechs-Meter-Kreis ihr Hauptbetätigungsfeld haben. Ralph Willam, der in der neuen Handball-Saison beim VfL Gladbeck neben Alexander Tesch als Kreisläufer agieren wird, kann zweifellos richtig an- und zupacken. Der 21-Jährige verdient seine Brötchen schließlich als Industriemechaniker auf der Zeche Auguste Victoria in Marl.

Wie die beiden anderen Zugänge des VfL Gladbeck für die Meisterschaftsrunde 2008/2009, Tobias Kokott und Marcel Nichulski, ist auch Ralph Willam an der Schützenstraße ein alter Bekannter. Nachdem er vom ersten D-Jugendjahr an für alle Nachwuchsmannschaften des VfL gespielt hatte, wechselte er im Sommer 2006 zum MTV Rheinwacht Dinslaken in die Oberliga. Zum einen, weil er sich in Gladbeck gegen die damalige Konkurrenz – Carsten Kremling und Gordon Weinhold agierten seinerzeit für die Rothemden ziemlich erfolgreich am Kreis – keine rechte Chance ausrechnete. Und zum anderen, weil MTV Rheinwacht Dinslaken einen Kreisläufer suchte und zudem in Spielertrainer Marius Timofte einen namhaften Mann auf der sportlichen Kommandobrücke hatte. „Ich habe gehofft, von Timofte lernen zu können“, so Ralph Willam.

Seither hat sich vieles getan: Carsten Kremling und Gordon Weinhold spielen nicht mehr für den VfL Gladbeck, Ralph Willam hat in Dinslaken zwei Lehrjahre unter der Regie des ehemaligen rumänischen Nationalspielers Timofte absolviert. „Ich denke, ich habe in der Abwehr einiges gelernt. Und spielerisch habe ich mich auch entwickelt“, sagt der Kreisläufer, der in der Gladbecker A-Jugend mit Pascal Kunze, Marcel Giesbert und Thorben Mollenhauer zusammengespielt hat, Akteure, die wie jetzt auch er den Sprung in die Regionalliga-Mannschaft des VfL geschafft haben.

Nicht nur seine ehemaligen Teamkameraden machten es Willam leicht, in der Riesener Halle sofort wieder Fuß zu fassen. „Der Kontakt war ja nie abgebrochen“, sagt der aus Gelsenkirchen stammende Spieler, der übrigens ein Cousin des VfL-Rückraumlinken Timo Marcinowski ist. „Es war, als ob ich nie weg gewesen wäre“, betont Willam.

Was hat sich der Youngster für die am 6. September beginnende Spielzeit vorgenommen? Nun, Willam möchte zunächst einmal mit seinem neuen alten Verein möglichst schnell den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Das ist jedoch nur sein Minimalziel. „Zwischen Platz acht und zehn können wir erreichen, ich hoffe sogar noch mehr“, sagt der Rückkehrer, dessen persönliches Ziel lautet, Stammspieler zu werden. Dazu muss er in der Vorbereitung und den anstehenden Testspielen kräftig zu- und anpacken, also richtig malochen.

Aber das ist für einen Industriemechaniker, der unter Tage schuftet, nun wirklich nichts Ungewöhnliches.

Quelle | www.derwesten.de (Thomas Dieckhoff)

Er ist ein Gelsenkirchener Junge, er fühlt sich in seiner Heimatstadt wohl. Doch sportlich hat er dieser Stadt schon lange den Rücken zugekehrt: Handballer Timo Marcinowski läuft seit elf Jahren für den Regionalligisten VfL Gladbeck auf.

Er ist einer von zahlreichen Leistungssportlern, auch einer von zahlreichen Handballern, die zwar in Gelsenkirchen wohnen, aber sportlich in Nachbarstädten eine bessere Zukunft erkannten. Beim PSV Gelsenkirchen hatte es angefangen. Vater Heiko, selbst ein begeisterter Handballer, motivierte seinen Sohn Timo, Freunde für eine Handball-Jugendmannschaft zusammenzutrommeln: „Ich mach‘ den Trainer“, hatte er dereinst vor fast 15 Jahren gesagt.

„Doch nach drei Jahren war klar, dass ich hier nicht mehr viel erreichen konnte“, erinnert sich der 27-Jährige, der an der Ruhr-Universität Bochum Diplomsport mit dem Schwerpunkt Sportmarketing und Sportmanagement studiert. „Die Nachwuchsarbeit war über die Stadtgrenze hinaus bekannt.“ Der Wechsel sollte sich auszahlen: Beim VfL Gladbeck entwickelte sich Rückraumspieler Timo Marcinowski rasant. „Ich liebe die Schnelligkeit des Spiels“, versucht er die Faszination der Sportart in Worte zu fassen. „Dass es zur Sache geht, dass es aber auf der anderen Seite ein eleganter Sport ist, bei dem man Technik beweisen muss.“

Ein Jahr Vertrag hat er noch bei dem Regionalligisten, der in der kommenden Saison nicht mehr vom langjährigen Coach Siegbert Busch, sondern von Thomas Molsner trainiert wird. „Andere Vereine stehen in der Liga mit viel Geld da“, sagt Marcinowski und formuliert deswegen das Ziel für die kommende Saison vorsichtig: Ziemlich früh relativ weit oben stehen, damit die Rückrunde gelassen zu Ende gespielt werden kann. Das hatte in der vergangenen Saison nicht geklappt, erst am letzten Spieltag sicherten sich die Rothemden den Klassenerhalt.

Auch wenn er in der Nachbarstadt spielt, so verfolgt er doch die Gelsenkirchener Handball-Szene mit Interesse: „Das ist leider alles nicht so dolle, wenn ein Landesligist das Höchste ist.“ Doch er weiß auch, wie schwer es ist, im Amateurbereich etwas aufzubauen: „Der Aufwand, um auf diesem Niveau zu spielen, ist hoch. Das kriegt man oft nicht leicht koordiniert.“ Im nächsten Jahr steht bei ihm die Diplomarbeit an. Wie sich dann Sport und Beruf vereinbaren lassen, Timo Marcinowski kann es derzeit noch gar nicht einschätzen. Die Hoffnung bleibt, dass er weiterhin für den VfL auflaufen kann.

Quelle | www.derwesten.de (Daniela Städter)

Twitter-Feed

Finde heraus, was gerade auf Twitter passiert! Aktuelle Nachrichten aus dem Verein findest Du bei #vflgladbeck:


You currently have access to a subset of X API V2 endpoints and limited v1.1 endpoints (e.g. media post, oauth) only. If you need access to this endpoint, you may need a different access level. You can learn more here: https://developer.x.com/en/portal/product
© 2025 VfL Gladbeck 1921 e.V.