Neue Regeln gelten seit dem 1. Juli

Neue Regeln gelten seit dem 1. Juli

Das Regelwerk wurde zum 1. Juli angepasst. Doch nicht alle Änderungen sorgen für Begeisterung. Trainer Seidel und der SC Bottrop halten sich zurück.

Gelbe und Rote Karten zählen zum üblichen Repertoire eines jeden Schiedsrichters. Allerdings müssen sich die Handballer künftig auch an die Farbe blau gewöhnen. Denn: Die Brusttasche der Unparteiischen wird künftig um eine weitere Karte reicher. Die Blaue Karte ist Teil des neuen Regelwerks, das von der Internationalen Handballföderation (IHF), dem Weltverband des Handballs, im November des vergangenen Jahres verabschiedet wurde. Ursprünglich sollten die neuen Spielregeln erst im Sommer 2017 eingeführt werden, im März entschieden sich die Verantwortlichen aber bereits für eine Umsetzung zum 1. Juli.

Nicht alle Neuerungen gelten für den Amateurbereich – einige Regeln finden nur in den Profiligen ihre Anwendung. Doch auch die Bottroper Vereine müssen sich auf einige Veränderungen einstellen. „Da sind schon solche dabei, die für ein ganz anderes Spiel sorgen könnten“, mutmaßt etwa Heiko Seidel, Trainer des Landesligisten SC Bottrop. Er weiß: „Manche Regeländerungen bieten den Mannschaften taktisch gänzlich neue Optionen.“ Ob sich das klassische Handballspiel seit dem 1. Juli allerdings zwangsweise einer Revolution unterzieht, wagt Seidel noch zu bezweifeln. „Wir müssen abwarten, inwiefern sich diese Neuerungen überhaupt etablieren.“

Blaue Karte soll abschrecken

Die Blaue Karte spielt erst in der Schlussphase einer Partie eine Rolle. Sie soll insbesondere bei eng umkämpften Duellen für mehr Fairness auf dem Spielfeld sorgen. So wird sie in den letzten 30 Sekunden bei einem schweren Vergehen direkt nach einer Roten Karte gezückt. Neben dem Platzverweis signalisiert die Blaue Karte, dass die jeweilige Szene im Spielbericht protokolliert wird und beispielsweise eine Sperre für den Spieler nach sich zieht. „Eine gute Sache“, befindet Seidel, „Unsportlichkeiten lassen sich dadurch unterbinden, die Blaue Karte schreckt ab.“

Auch beim Zeitspiel müssen sich die Spieler auf eine Regeländerung einstellen: Hebt der Unparteiische künftig den Arm und signalisiert so Zeitspiel, bleiben der angreifenden Mannschaft nur noch sechs Spielzüge, ehe sie zum Torabschluss gezwungen ist. „Es ist also nicht mehr nur Ermessenssache des Schiedsrichters, wann das Zeitspiel unterbunden wird“, so Seidel.“

Die wohl spannendste Regeländerung, die allerdings massive Kritik nach sich zog, bietet die Option des siebten Feldspielers. In der Vergangenheit war es durchaus üblich, dass der Torwart bei einem knappen Rückstand für einen zusätzlichen Spieler ausgewechselt wurde, der widerum ein Leibchen trug. Nur er konnte für den Torhüter wieder ausgewechselt werden. „Der siebte Spieler darf nun in normaler Montur auflaufen“, führt Seidel aus. Das heißt auch: Jeder der sieben Akteure kann für den Keeper das Spielfeld verlassen. „Diese Maßnahme verleiht den Mannschaften neue taktische Varianten, ein ganz anderes Spiel könnte sich entwickeln“, so der SC-Coach. So könnte es schon bald Usus werden, dass einige Teams regelmäßig mit sieben Feldspielern agieren und auf schnelle Wechsel setzen.

Harsche Kritik aus der Bundesliga

Auf diese zusätzlichen Optionen hätte der eine oder andere Trainer des Handballgeschäfts jedoch gerne verzichtet. So auch Alfred Gislason, Trainer des 20-fachen deutschen Meisters THW Kiel, der unlängst von einer „gefährlichen Regel“ sprach. „Sie macht es fast unmöglich, offensiv zu decken. Komische Regeln könnten den Handball ruinieren. Insgesamt sehe ich eine Sabotage an unserer Sportart.“

Quelle | www.derwesten.de (Sebastian Goretzki)
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