Bittere elf Minuten werfen VfL-Jung-Handballer zurück
So voll waren die Ränge in der Nordparkhalle schon lange nicht mehr.
Der krönende Abschluss für die meisten Zuschauer blieb allerdings ein Wunschtraum: Die A-Jugend-Handballer des VfL Gladbeck verloren das Halbfinal-Hinspiel um die Westfalen-Meisterschaft gegen GWD Minden mit 23:28 und haben wohl nur noch theoretische Chancen, beim Rückrundenspiel am nächsten Sonntag in Minden-Dankersen das Westfalen-Finale zu erreichen.
A-Jugend/Westfalen-Halbfinale: VfL Gladbeck – GWD Minden 23:28 (10:11)
Die Gäste, von denen sicherlich der eine oder andere demnächst in der Mindener Bundesliga-Mannschaft auftauchen wird, zeigten sich abgeklärter als das Team von Trainer Frank Hermann, der dann auch die Nervosität einiger Spieler erwähnte und betonte: „Wir haben zu viele leichte Tore kassiert und zu viele gute Chancen vergeben. Insgesamt sind wir wohl unter Wert geschlagen worden.“
Ein besseres Ergebnis wäre sicherlich möglich gewesen, doch den insgesamt homogeneren Eindruck hinterließen zweifellos die Mindener, die zumindest phasenweise ihrer klaren Favoriten-Stellung als Vorjahrs-Meister und erneuten Titel-Aspiranten gerecht wurden.
Klappte spielerisch auch nicht alles nach Wunsch, so ist doch in puncto Kampfgeist kein Vorwurf zu machen. Sie haben versucht, den „Goliath“ zu schlagen, und es hat nicht geklappt. Dennoch kann der „David“ nach dem Abflauen der ersten Enttäuschung einigermaßen zufrieden sein.
Sven Deffte blieb es vorbehalten, nach 43 Sekunden per Siebenmeter den ersten Treffer des Spiels zu erzielen. Doch damit noch nicht genug der euphorisch stimmenden Anfangs-Minuten: Die VfLer trafen fast nach Belieben, die Dankerser liefen sich fest oder scheiterten am starken Tim Deffte im Gladbecker Gehäuse. Nach 10 Minuten stand ein kaum glaubliches 6:0 auf der Anzeige-Tafel, und da keimte natürlich Hoffnungen auf, es könnte vielleicht doch klappen mit dem erträumten Sieg.
Wenig später hieß es 8:2, doch damit hatten die Jung-Gladbecker für bittere elf Minuten ihr Pulver verschossen. Die Chancen-Auswertung sank gegen Null, und mit schnellen Gegenstößen wurde die VfL-Abwehr ausmanövriert. Siebenmal in Folge trafen die Mindener und lagen mit 8:9 erstmals vorn. Zwar beendete Stefan Freundlieb die Tor-Flaute mit seinem ersten Treffer zum 9:9, doch der Pausen-Rückstand war nicht abzuwenden.
Im zweiten Durchgang ließ der Favorit dann nichts mehr anbrennen, auch wenn die VfLer sich weiterhin gegen die Niederlage stemmten. Zunächst zog Minden auf 10:13 davon, ehe Torsten Buch nach toller Einzelleistung Treffer Nummer elf für die Gladbecker erzielte. Noch einmal kam die heimische Mannschaft heran, diesmal sogar auf 16:17, brachte sich dann allerdings selbst um die Früchte ihrer Bemühungen, und der Rückstand wurde wieder klarer. Jaron Buchheim, mit fünf Feld-Treffern bester Werfer, und Sven Deffte sorgten dafür, dass der Gäste-Sieg nicht allzu heftig ausfiel.
Für den VfL spielten und trafen: Tim Deffte, Lars Heymann, Stefan Freundlieb (4), Timo Marcinowski (3/1), Jaron Buchheim (5), Torsten Buch (2), Sven Deffte (5/1), David Annas, Maik Lawitsch, Georg Rupieper, Frank Schumann (4/1), Mustafa Zaghdoud.