Im Doppelpack
Andreas Tesch, bis zum Ende der laufenden Punkterunde für den Gladbecker Liga-Rivalen Soester TV aktiv, wechselt nach der Saison zum VfL Gladbeck. Dort wird er nach vier Jahren erstmals wieder mit seinem Zwillingsbruder Alexander auf dem Platz stehen.
Der erste Zugang des VfL für die Handball-Saison 2012/2013 ist ein Rückkehrer. Andreas Tesch, bis zum Ende der laufenden Punkterunde für den Gladbecker Liga-Rivalen Soester TV aktiv, hütete bereits bis 2008 das Tor der Rot-Weißen. „Das Paket hat gestimmt“, begründet der 23-Jährige, warum er künftig wieder in der Riesener Halle trainieren und spielen wird.
Zu diesem Paket gehört natürlich auch Andreas’ sieben Minuten älterer Zwillingsbruder Alexander. Der Kreisläufer kehrte bekanntlich vor der aktuellen Saison aus Lübbecke zum VfL zurück und führt mit den Rot-Weißen momentan die Tabelle an. „Mal wieder mit Alex zusammen zu spielen“, so Andreas Tesch, sei ein Punkt gewesen, der für Gladbeck gesprochen habe. Die beiden verstehen sich gut, sie telefonieren täglich miteinander und schauen, sofern es der Spielplan erlaubt, den Partien des jeweils anderen zu.
Früher gab’s die Teschs nur im Doppelpack. In Essen, bei der DJK Winfried Huttrop, fingen sie in frühen Jahren an, Handball zu spielen. Ihr Talent brachte sie zum Tusem und, noch als A-Jugendliche, zum VfL Gladbeck. Unter der Regie von Coach Klaus Förster kamen sie in der A-Jugend-Regionalliga, die seinerzeit die höchste Spielklasse des Nachwuchses war, zum Einsatz. Und schließlich auch in der ersten Mannschaft von Trainer Siegbert Busch, die damals noch in der Regionalliga West um Punkte kämpfte.
In Gladbeck trennten sich die Wege der Zwillinge, Torwart Andreas wechselte nach der Saison 2007/2008 zum VfL Eintracht Hagen, Alexander verabschiedete sich ein Jahr später in Richtung Erstliga-Aufsteiger TuS N-Lübbecke. „Nach Hagen zu gehen, war absolut richtig“, sagt Andreas Tesch. Er habe beim VfL Eintracht und auch jetzt in Soest nicht nur sportliche Dinge gelernt. „Ich musste Verantwortung übernehmen, damit wächst man“, sagt der Keeper, der künftig an der Schützenstraße mit Tim Deffte, der langjährigen Nummer eins des VfL, um den Platz im Kasten konkurrieren wird.
In der nächsten Saison stehen die Teschs nun wieder gemeinsam auf der Platte. Andreas freut sich drauf, auch aus Sicht eines Schlussmannes. „Der Mittelblock des VfL mit Sven Deffte und Alex könnte der beste der Liga sein“, sagt der Keeper. Und: „Da kann man als Torwart nur gut aussehen.“
Andreas Tesch gilt als emotionaler, extrovertierter und sehr ehrgeiziger Schlussmann. Kein Wunder also, dass er mit einem ambitionierten sportlichen Ziel nach Gladbeck wechselt. „Ich will zurück in die Dritte Liga, da möchte ich wieder hin“, betont der gebürtige Gelsenkirchener, der zurzeit noch in Witten lebt und als Fachinformatiker seine Brötchen verdient, in Kürze wohl aber mit seiner Freundin nach Recklinghausen umziehen wird. Der VfL führt die Tabelle im Augenblick mit vier Punkten Vorsprung vor Spenge an, liegt also auf Aufstiegskurs. Wie schätzt Andreas Tesch die Lage ein? „Die Dritte Liga ist machbar.“
Dass die Entscheidung über Titel und Aufstieg erst am letzten Oberliga-Spieltag fallen könnte und der VfL am 12. Mai ausgerechnet in Soest sein Gastspiel gibt, bereitet Andreas Tesch übrigens laut eigener Aussage überhaupt keine Magenschmerzen. Er betont: „Ich will jedes Spiel gewinnen und werde daher auch gegen Gladbeck meine Leistung bringen.“