08. Apr. 1997
Starke A-Jugend spielt die bisher erfolgreichste Saison
Erst im Halbfinale war gegen GWD Minden Endstation
Die Saison der Jugendhandballer lässt die WAZ noch einmal Revue passieren. Den Auftakt machen die A-Jugendlichen des VfL Gladbeck.
„Das war unsere erfolgreichste Saison. Wohl die erfolgreichste Saison einer Gladbecker Jugendhandballmannschaft überhaupt“, freute sich Trainer Frank Hermann. Grund dazu hatte der A-Jugendcoach allemal. Zum ersten Mal qualifizierte sich eine A-Jugendmannschaft des Kreises Ruhr für die Endrunde der Westfalenmeisterschaft.
Hier stieß man jedoch gleich im Halbfinale auf den Titelverteidiger und Topfavoriten GWD Minden – ein schweres Los. Dennoch waren die Gladbecker zumindest im Hinspiel in einer proppenvollen Nordparkhalle nicht chancenlos. Nach gutem Start (8:1) verlor man noch mit fünf Toren Unterschied und fuhr somit fast chancenlos zum Rückspiel nach Dankersen. „Ich denke jedoch, selbst wenn wir zu Hause gewonnen hätten, wäre Minden im Rückspiel zu stark gewesen“, vermutet Hermann.
Um sich für die Endrunde qualifizieren zu können, musste zunächst in der Oberliga, der höchsten Spielklasse, in der die Gladbecker im vierten Jahr in Folge antraten, der zweite Tabellenplatz erreicht werden. Vor der Saison verkündete Hermann schon, dass sein Team der „Hecht im Karpfenteich“ sei.
Und so spielte man auch durchweg offensiven Handball. Nur dreimal mussten die VfLer die Punkte in der gegnerischen Halle lassen – zu Hause blieben sie unbezwungen. Dabei konnte nur bei der Niederlage beim SV Menden im letzten Hinrundenspiel von einer peinlichen Schlappe die Rede sein. Bei der relativ knappen Niederlage beim Tabellenführer und späteren Westfalenmeister Schwerte-Westhofen traten die Gladbecker verletzungsbedingt nur mit einem Rumpfteam an. Und bei der letzten Niederlage in Riemke ließ Trainer Hermann seine Spieler auf ungewohnten Positionen spielen, aus Angst vor Mindener „Spionen“.
Im nächsten Jahr wird es nicht einfach sein, die Erfolge zu wiederholen. Viele Leistungsträger hinterlassen einige große Lücken.
Spieler: Frank Schumann (121/13), Sven Deffte (80/17), Jaron Buchheim (69/4), Timo Marcinowski (57/2), Stefan Freundlieb (55/2), Mustapha Zaghdoud (42), Torsten Buch (23/4), Marcel Komossa (13/1), Lars Heymann (6/2), Maik Lawitsch, Patrick von Borczyskowski (je 5), Frank Plache (5/2), Sebastian Sprenger (2), Tim Deffte (2/2) und Georg Rupieper (1).
Quelle | WAZ Gladbeck
Handball-Nachwuchs am Samstag im Westfalen-Halbfinale
Jetzt gilt es für die Handball-A-Jugendlichen des VfL Gladbeck!
Im ersten Halbfinal-Spiel um die Westfalen-Meisterschaft erwartet das Team von Trainer Frank Hermann den Bundesliga-Nachwuchs von GWD Minden – der Vorjahrs-Zweite gilt als Titel-Favorit.
A-Jugend/Westfalenmeisterschafts-Halbfinale: VfL Gladbeck – GWD Minden
Durch den zweiten Rang in der Oberliga hatten sich die jungen VfLer für dieses Spiel qualifiziert – ein Erfolg, der bisher in der Gladbecker Handball-Geschichte seinesgleichen sucht!
Im zweiten Spiel treffen die HSG Schwerte-Westhofen, die den heimischen Nachwuchs knapp distanziert hat, auf den den TBV Lemgo. Hier zeigt sich einmal mehr sehr deutlich die gute Jugendarbeit der VfLer: Während die Senioren-Mannschaft der Gladbecker „nur“ in der Oberliga anzutreffen ist, spielen Minden und Spitzenreiter Lemgo in der 1. Bundesliga um Punkte, und Schwerte-Westhofen gehört der Regionalliga an.
Doch nicht nur hier gibt es echte „Klassen-Unterschiede“: Der Jahres-Etat der kompletten Mindener Jugendabteilung liegt mit 300.000 DM sogar deutlich über den Etat der VfL-„Ersten“. Mit einem guten Ruf und einer guten Jugendarbeit ist es Minden in den letzten Jahren immer wieder gelungen, eine sehr gute A-Jugend zusammenzustellen, die jedesmal um die Westfalenmeisterschaft mitgespielt hat.
Leistungsträger sind der Ungar Tomasz Mocsai, Sohn des Mindener Bundesliga-Trainers, der auf Halbrechts besonders mit seiner Zweikampf-Stärke auftrumpft. Ballverteiler und damit Vorbereiter vieler Tore ist Rückraum-Mitte-Spieler Frank Pagge, der auch problemlos auf anderen Positionen eingesetzt werden kann. Gefährlich einzuschätzen ist außerdem Rechtsaußen Sven Petereit. Diese Spieler müssen die Gladbecker unbedingt kontrollieren, wollen sie zumindest als Außenseiter ihre Chance auf einen Sieg bewahren. Schwachpunkt sind auf jeden Fall die beiden gegnerischen Torhüter, die auf keinen Fall das Leistungs-Niveau der anderen Spieler halten können.
Einen Vorteil hat es sicherlich, dass die VfLer nicht als Favorit gelten: Sie werden von ihren Gegner wohl unterschätzt. Außerdem ist der Gastmannschaft das Gladbecker Team zumindest von der Taktik her fast unbekannt, da es in den letzten beiden Spielen in völlig anderer Konstellation gespielt hat, als Mindener „Spione“ in der Nordparkhalle gesichtet wurden.
Selbst wenn es nicht klappen sollte, ein Erfolg ist schon jetzt die Teilnahme am Halbfinale. Im gesamten Kreis Ruhr spielen ungefähr 100 A-Jugend-Teams, von denen sich bislang noch keine Mannschaft für diese Endrunde qualifizieren konnte.
Dementsprechend motiviert ist auch der heimische Nachwuchs. Der Samstag beginnt mit einer lockeren Trainings-Einheit um 9.30 Uhr. Anschließend steht noch ein gemeinsames Essen sowie eine Besprechung der Taktik auf dem Programm.
Leichte Probleme gibt es noch im Gladbeck Team: Torwart Tim Deffte ist wegen einer gerade erst überstandenen Mandelentzündung noch nicht wieder in Bestform und Rückraumspieler Mustafa Zaghdoud behindert noch eine Trainings-Verletzung am rechten Bein. Allen Widrigkeiten zum Trotz haben sich die Jung-VfLer vorgenommen, ihrem Gegner buchstäblich einen „heißen Kampf“ zu liefern.
Quelle | Ruhr-Nachrichten
26. Feb. 1997
David Gladbeck trifft auf Goliath Minden
VfL-Jugend spielt um Westfalenmeisterschaft
Am kommenden Samstag steigt um 15.45 Uhr in der Nordparkhalle für die A-Jugendhandballer des VfL das Spiel des Jahres: Im Halbfinale um die Westfalenmeisterschaft trifft man auf GWD Minden.
Mit GWD Minden empfangen die Gladbecker einen ganz großen Brocken als Halbfinalgegner in der Endrunde zur Westfalenmeisterschaft. Während mit dem VfL zum ersten Mal in der Geschichte eine A-Jugend aus dem Kreis Ruhr den Einzug ins Halbfinale geschafft hat, scheint GWD Minden ein Abonnement auf diesen Wettbewerb zu besitzen. In den letzten Jahren spielte immer eine Mindener A-Jugend um den Titel mit. 1996 reichte es immerhin zum Vizetitel hinter Lemgo, das in diesem Jahr auch wieder mit von der Partie ist.
Lemgo belegte in der ersten Staffel der Oberliga Westfalen den zweiten Platz hinter Minden und spielt seine Halbfinalpartie gegen Schwerte-Westhofen, dem Tabellenführer der zweiten Oberliga-Staffel.
Somit stehen dem VfL als A-Jugend einer Oberligamannschaft im Seniorenbereich Jugendmannschaften von zwei Bundesligaclubs (Minden und Lemgo) und einem Regionalligisten (Schwerte-Westhofen) gegenüber. Auch dies muss als Zeugnis für die gute Gladbecker Jugendarbeit verstanden werden.
So hat zum Beispiel die A-Jugend des GWD Minden ein Jahresbudget von rund 300.000 DM (etwa 10 Prozent des Vereinsbudgets) zur Verfügung. Dies ist weit mehr, als die erste Seniorenmannschaft des VfL als Jahresetats hat. Dem entsprechend sprudelt es in Minden an Nachwuchstalenten, die mit Kusshand in die Westfalen-, Westdeutsche und nicht zuletzt DHB-Auswahl aufgenommen werden.
Frank Hermann: „Spiel des Jahres!“
Von VfL-Trainer Frank Hermann wird GWD Minden als Favorit, nicht nur im Halbfinale, sondern auch auf den Titel, ins Rennen geschickt. Seiner Meinung nach ist Minden noch etwas stärker einzuschätzen als das Team von Schwerte-Westhofen, gegen das die Gladbecker besonders beim 24:20-Heimerfolg, durchaus mithalten konnte.
Zu den überragenden Spielern der derzeitigen A-Jugendmannschaft zählen Mittelmann Frank Plage, Rechtsaußen Sven Petereit und der Halbrechte Tomasz Mocai, Sohn des Bundesliga-Trainers.
Auf Gladbecker Seite stehen ihnen Spieler wie Frank Schumann, Sven Deffte und Jaron Buchheim entgegen, die nicht nur auf ihren fest eingesessenen Positionen spielen können. Dies sah man vor allem bei den letzten Oberliga-Spielen in Riemke und gegen Menden, als Trainer Frank Hermann aus Sorge vor Mindener Beobachtern seine Mannschaft umstellte. Somit kann man davon ausgehen, dass Minden als Goliath den kleinen David Gladbeck nicht richtig einschätzen kann, und dem VfL wenigstens Chancen als „Underdog“ bleiben – so hofft man jedenfalls.
Um beim Halbfinal-Hinspiel am Samstag um 15.45 Uhr den Heimvorteil so groß wie möglich zu halten, tauschte man mit der „Dritten“ vom TV die Halle, um nun doch in der kleineren, aber gewohnten Nordparkhalle auflaufen zu können.
Zum Halbfinal-Rückspiel am Sonntag, dem 9. März, gibt es die Möglichkeit mit Bussen nach Minden zu fahren.