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Liegestütze oder kurze Sprints: Viele Grundschüler bekommen das kaum hin. Vor allem in armen Vierteln haben Schüler Defizite beim Sport.

Liegestütze, Rumpfbeugen, Sprints und kurzer Dauerlauf – kriegen die meisten der 350 getesteten Grundschüler aus Alt-Oberhausen mehr schlecht als recht hin. Ein Viertel ist übergewichtig. Und wiederum ein Viertel nur ist Mitglied in einem Sportverein. Solche Tests finden nun in 33 Kommunen im Lande für das Förderprogramm „KommSport“ statt. Und dass der Oberhausener Süden vor Kurzem im Vergleich schlecht abschnitt, ist symptomatisch für sozial schwache Viertel. Zumindest dieses Ergebnis deckt sich mit dem des dritten Kinder- und Jugendsportberichts: Deutschlands Kinder bekommen ein Fitness-Defizit.

Das Land NRW müsse mehr qualifizierte Sportlehrer einstellen und speziell Grundschullehrer besser ausbilden, fordert Professor Ulf Gebken vom Institut Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, das die Tests auswertet. „Sport muss genauso wichtig sein wie Sachunterricht.“ So könne verhindert werden, dass vor allem in Problemvierteln Schüler immer unsportlicher werden. „Wenn die Sportlehrer konstant gut sind, kann man fast alle Kinder für Bewegung begeistern“, so Gebken. Aktuell seien zu wenig Lehrer qualifiziert genug.

Der Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht kam 2015 zu ähnlichen Ergebnissen. Herausgeber Werner Schmidt von der Uni Duisburg-Essen: „Motorische Störungen nehmen zu bei Schülern, ebenso wie Übergewicht und der Medienkonsum. Zugleich wird der Sportunterricht gekürzt. Auch durch die Ganztagsschule nimmt die Inaktivität stark zu. Nur noch 15 Prozent der Neuntklässler bewegen sich täglich über 30 Minuten mit mittlerer Herzfrequenz. Es liegt nicht an den Kindern. Durch die Strukturen werden ihre Bewegungen eingeschränkt.“

Was sind die Ursachen?

„In den Grund- und Förderschulen werden mehr als fünfzig Prozent des Sportunterrichts von fachfremden Lehrern erteilt“, sagt Ulf Gebken vom Institut Sport- und Bewegungswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen. Dieser Anteil habe zugenommen. Überspitzt gesagt sehe der Unterricht so aus: „Völkerball, Brennball, Zombie und wieder Völkerball.“

Die Folgen bekommt etwa Henning M. zu spüren, Gymnasiallehrer in Essen. „Rückwärtslaufen haben einige Fünftklässler einfach noch nicht gemacht. Meist sind es nur Einzelfälle, aber einmal hatte ich eine Klasse, in der gleich drei Schüler umgefallen sind. Bamm, bamm, bamm. Seitdem mache ich mit den Kindern vorher immer Fallübungen auf der Matte. Dann kriegen sie zumindest keine Gehirnerschütterung.“

Kritik an den Eltern

Der Elternverein NRW verortet die Ursachen nicht in der Schule, sondern bei der eigenen Klientel. Die Landesvorsitzende Regine Schwarzhof sagt: „Schulen und Lehrer können richtige Erziehung nicht ersetzen.“ Zwar hätten Eltern das Recht, sich über mangelnde Freizeit zu beklagen, trotzdem müssten sie ihren Kindern die richtigen Werte vermitteln. So würden Medien oft als Babysitter eingesetzt, wodurch die Freizeit eher im Sitzen verbracht werde. „Kinder brauchen körperliche Aktivitäten. „Eine Katastrophe“ sei allerdings die Personalplanung an Schulen. Zu häufig würden Ersatzlehrkräfte, gerade in Nebenfächern, eingesetzt, sagt Schwarzhof.

Tatsächlich nimmt auch jenseits der Schule die Zahl der Kinder ab, die Sport im Verein treiben, deutlich ab. Beim Landessportbund NRW waren 2007 rund 5,1 Millionen Mitglieder registriert, aktuell sind es nur noch 4,7 Millionen. Mehr als ein Drittel dieses Rückgangs betrifft die 7- bis 14-Jährigen (minus 150 000). Ein leichtes Plus gibt es nur bei den Vorschulkindern. Jugendreferatsleiter Matthias Kohl nennt als Gründe neben der Digitalisierung der Kindheit und der Überalterung der Gesellschaft die zurückgehende Zahl der Sportstätten und der Übungsleiter. Auch existiere keine „Selbstläufer-Dynamik“ mehr, bei der Eltern ihre Kinder zum Verein mitnehmen.

Doch die Klage, Kinder hätten durch die Ganztagsschule keine Zeit mehr, greife zu kurz. Kohl: „Die Vereine, die sich an Ganztagsschulen beteiligen, gewinnen Mitglieder.“

Problemsport Schwimmen

Die sportlichen Defizite von Schülerinnen und Schülern werden vor allem beim Schwimmen deutlich. In sozial schwierigen Vierteln kann laut Gebken am Ende der vierten Klasse die Hälfte der Schüler nicht schwimmen. Bei einer Tagung, berichtet der Uni-Professor, hätten sich sieben von fünfzehn Lehrer gemeldet, die schon einmal einen Schüler aus dem Wasser ziehen mussten.

Das ist Lehrer Henning M. zwar noch nicht passiert. Aber auch der 40-Jährige sagt: „In jedem Jahrgang bekommen wir ein oder zwei Grundschüler, die nicht schwimmen können – obwohl das Seepferdchen eigentlich Pflicht ist in der Grundschule.“ Diese De­fizite auszumerzen, stelle die weiterführende Schule vor große Probleme. „Im Idealfall begleiten zwei Lehrer den Schwimmunterricht“, aber oft sei das nicht möglich. Und man kann nicht gleichzeitig vor dem Schwimmer- und dem Nichtschwimmerbecken stehen. „Wir behelfen uns oft, indem wir zwei Klassen gleichzeitig mit zwei Lehrern zum Schwimmen schicken.“

Auch der Schwimmverband NRW kennt diese negative Entwicklung. „Die Anfänger sind nicht auf dem Stand, den wir haben wollen“, sagt Sprecher Marc Sandmann. Auch er habe schon Berichte gehört von Schwimmlehrern, die als Lebensretter in Erscheinung treten mussten, weil Schüler direkt vom Duschen ins Wasser gesprungen seien – ohne überhaupt schwimmen zu können. Viele Kinder hätten „null Erfahrung mit dem Bewegungsraum Wasser“. Nicht vergessen dürfe man die gestiegene Zahl der Badetoten: 488 Menschen sind 2015 beim Schwimmen gestorben, der Höchststand seit neun Jahren.

Vereine können Schulsport machen

Die Gründe sind nach Ansicht des Schwimmverbands vielfältig: Mit der Schließung vieler Bäder gehe häufig einher, dass Schulen und Eltern – insbesondere auf dem Land – die Logistik nicht mehr stemmen könnten. Insgesamt hätte die Zahl der regelmäßigen Unterrichtsstunden abgenommen. Und: Eltern übernehmen nicht mehr so häufig den Schwimmunterricht wie früher.

Viele Schwimmlehrer seien auch nicht genügend ausgebildet. Ehrenamtliche Helfer oder Vereine könnten diese Aufgabe übernehmen, aber „die Kooperationen sind schwierig zu organisieren.“ In Dortmund hat so eine Partnerschaft Erfolg: Seit zwei Jahren kooperiert die Landgrafen-Grundschule mit dem SV Westfalen.

Den Verdacht jedenfalls, dass Kinder allgemein die Lust am Sport verlieren, kann Forscher Gebken nicht bestätigen: „Schüler können bestimmte Dinge nicht mehr gut, wie beispielsweise Bockspringen. Dafür können sie andere Sachen wie Einradfahren oder Skateboardfahren. Der Sport hat sich gewaltig verändert. Das muss man aufmerksam wahrnehmen.“

Quelle: www.derwesten.de (Dominik Loth und Thomas Mader)

Die A-Jugend des VfL Gladbeck zieht als Gruppenzweiter in die Kreisendrunde ein.

In der Vorrunde zur Qualifikation zum Bezirk auf Kreisebene in Castrop-Rauxel startete die A-Jugend des VfL Gladbeck zwar mit einer Niederlage, zog dann aber mit zwei souveränen Siege als Gruppenzweiter in die Endrunde ein.

Im ersten Spiel traf der VfL auf die HSG Rauxel-Schwerin. Von Beginn an lief das Team von Martin Blißenbach einem Rückstand hinterher und fand erst spät ins Spiel. Zu diesem Zeitpunkt führte der Gastgeber bereits mit fünf Treffern. Der VfL konnte zwar noch einmal auf ein Tor verkürzen, aber das Spiel zu drehen gelang nicht mehr. So gewann Rauxel-Schwerin verdient mit 25:20.

Im nächsten Spiel gewannen der VfL Gladbeck überzeugend mit 31:14 gegen die DJK Märkisch Hattingen. Ebenfalls deutlich wurde der Vergleich gegen den SV Westerholt mit 30:17 gewonnen.

VfL: Bornemann, Wagner – Alkemper, Blißenbach, Diergard, Giesen, Kalhöfer, Poursafar, Scherz, Schmiemann, Sparka, Student.

In der Endrunde am kommenden Wochenende in Haltern ist bei der Gladbecker A-Jugend aber eine Steigerung nötig, um die Qualifikation zur Landesliga zu erreichen. Gegner am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr in der Sporthalle Schulzentrum an der Holwickerstraße 3 sind HSG Rauxel-Schwerin, FC Schalke 04, HSC Haltern-Sythen, TuS Hattingen und HC Westfalia Herne.

B-Jugend/Freundschaftsspiel: SC Bottrop – VfL Gladbeck 28:29 (16:16)

Die neu formierte B-Jugend trainiert erst seit wenigen Wochen in der jetzigen Formation zusammen. Deswegen war es spannend zu sehen, wie sich die Mannschaft im Test gegen das Team mit Oberliga-Ambitionen schlagen würde. Natürlich funktionierten noch nicht alle Aktionen, doch egal welche Formation auf dem Platz stand, es war kein Bruch im Spiel zu erkennen. Nach einem kleinen Durchhänger zu Beginn der zweiten Halbzeit kämpfte sich der VfL wieder heran und deutete an, was insbesondere an Kampfgeist in der Mannschaft steckt.

Quelle: www.derwesten.de 

Mit einem gemeinsamen Spiele-Nachmittag in der Riesener Halle endete am Sonntag für unsere Handballer und Handballerinnen der Jahrgänge 2006/2007 („neue“ E-Jugend bzw. E-Mädchen) die erste „Trainingswoche“ nach den Osterferien und markiert somit den Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison 2016/17…

Quelle: Sebastian Sprenger

Obwohl unsere „alten“ D-Mädchen nach dem „Mannschaftswechsel“ seit den Osterferien in dieser Konstellation nicht mehr zusammen trainieren, konnten wir unser Heimspiel gegen den VfL Hüls ohne Probleme gewinnen…

D-Mädchen/Kreisliga: VfL Gladbeck – Vfl Hüls 20:10 (11:04)

Wir gingen von Beginn an in Führung und gaben diese nicht mehr ab. Dieses ermöglichte uns, allen ausreichend Spielzeit zu geben und auch wieder einiges auszuprobieren. Jetzt erwarten uns im April noch zwei Saisonspiele, dann ist auch für uns die Spielzeit 2015/16 zu ende!

Es spielten:  Emilie Keller (9), Lara Kawohl (4), Joana Kegelmann (3), Rada Jaouadi (2), Aurora Kryeziu, Jennifer Stiles (je 1), Khadija Guizani, Sarah Schmidt, Marie Steiner und Anne und Sophie Tabeling.

Quelle: Lars Keller

Die Wahl des Vorstands steht im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Handball-Abteilung des VfL Gladbeck. Siegbert Busch tritt nach vielen von Erfolg geprägten Jahren nicht mehr an, sein Nachfolger soll Tim Deffte werden, der Sportliche Leiter und Torwart der ersten Mannschaft der Rot-Weißen. Das Mitgliedertreffen findet am Freitag, 29. April, im Foyer der Riesener-Halle an der Schützenstraße statt. Los geht’s um 19 Uhr.

Tim Deffte als Leiter vorgeschlagen

Der aktuelle Vorstand der VfL-Handball-Abteilung schlägt die folgenden Mitglieder zur Wahl vor: Tim Deffte (Abteilungsleitung), Ulrich Mollenhauer (Geschäftsführung), Franz-Josef Schwier (Finanzen), Sebastian Sprenger (Sportbetrieb Jugend), Hans-Jörg Conrad (Sportbetrieb erste Mannschaft), Stefan Grochtdreis (Sportbetrieb zweite Mannschaft), Hans-Werner Bork (Sportbetrieb dritte und vierte Mannschaft), Heiko Rutkowski (Schiedsrichter/Zeitnehmer), Peter Kupries (Internetbeauftragter) und Rainer Exner (Hallenbewirtschaftung).

Zudem wählt die Handball-Abteilung des VfL Gladbeck am 29. April noch die Delegierten für die Versammlung des Gesamtvereins im Juni 2016. Als Kandidaten treten Sebastian Sprenger, Hans-Jörg Conrad, Peter Kupries und Rainer Exner an und als Ersatz Hans-Werner Bork, Stefan Grohtdreis sowie Heiko Rutkowski.

Quelle: www.derwesten.de

Aufatmen bei Schul- und Vereinssportlern – die Sporthalle in Rentfort-Nord ist wieder regulär in Betrieb.

4. April 2016 – ein wichtiges Datum für Rentfort-Nord. Denn am Montag endete im Norden des Stadtgebiets die monatelange Geschichte der Sporthallensperrung: Die Turnhalle der Gesamtschule ging wieder in den regulären Betrieb.

Ein Blick zurück: Am 26. Juli 2015, kurz nach 14 Uhr, trafen die ersten Flüchtlinge, die damals der Stadt Gladbeck von der Bezirksregierung zugewiesen worden waren, an der Gesamtschul-Sporthalle ein. Äußerst kurzfristig war die Halle in den Sommertagen zuvor als Notunterkunft hergerichtet worden.

Ja, es waren damals dramatische Tage mitten im Stadtteil: Frauen, Männer und Kinder trafen per Bus an der Enfieldstraße ein – vom Baby bis zum 60-Jährigen. Stadtspitze, der Einsatzstab der Stadtverwaltung, Kräfte von DRK, THW und Feuerwehr leisteten zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern aus Vereinen, Kirchen und anderen Gruppen tatkräftige Hilfe.

Ende 2015 gelang es dann, auch vor dem Hintergrund der Zuweisungspause bei den Flüchtlingen seitens des Landes NRW, die Menschen an geeigneteren Punkten in Gladbeck oder auch andernorts unterzubringen.

In den letzten Tagen stand nun die Generalüberholung der Sporthalle auf dem Programm, wobei keine aufwändigen Reparaturarbeiten erforderlich wurden, wie Tim Deffte für die Stadt Gladbeck auf Anfrage der WAZ erklärte. Rück- bzw- Umbauten waren etwa im Bereich Elektrik und Heizung nötig; zudem wurde die Halle grundgereinigt. Mancherorts gab es auch einen neuen Anstrich, alles in allem sei der Umfang der Maßnahmen aber sehr übersichtlich ausgefallen, so Tim Deffte.

VfL-Badminton-Abteilung und -Volleyballer können hier nun wieder trainieren

Am Montag startete nun wieder der reguläre Sportunterricht an Ort und Stelle, und nachmittags konnte hier die Badminton-Abteilung des VfL Gladbeck unter Leitung von Egon Eichfeld erstmals wieder ihr reguläres Montags-Training abhalten. Monatelang hatten die Badminton-Sportler des VfL auf die Turnhalle des Schulzentrums in Brauck ausweichen müssen, wobei sie zudem einen anderen Wochentag in Kauf nehmen mussten. Manche junge Badminton-Sportler stiegen wegen der Ortsverlegung nach Brauck ganz aus dem Badminton-Training aus – „10 bis 15 Prozent“, wie Egon Eichfeld bilanziert. Jetzt atmen alle wieder auf – endlich wieder Training am angestammten Ort. Das gilt auch für die VfL-Volleyballer.

Die Stadtverwaltung hat unterdessen ein Dankeschön-Banner an der Außenwand der Halle im Eingangsbereich aufgehängt, um auf diese Weise allen Rentforter Schülern und Vereinssportlern zu signalisieren, dass man die bewiesene Flexibilität der vergangenen Monate zu schätzen weiß.

Quelle: www.derwesten.de (Michael Bresgott)

„Und weiter geht’s“, sagte Thorben Mollenhauer, der Kapitän des VfL Gladbeck, nach dem Sieg über Hamm II. Ein lapidarer Spruch, der aber doch sehr viel aussagt.

Schnell abgehakt hatten die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck ihren 30:26-Erfolg über die SG Handball Hamm II. „Und weiter geht’s“, sagte beispielsweise Thorben Mollenhauer, der Mannschaftskapitän der Rot-Weißen, nach dem schwer erkämpften 30:26 über Hamm schon wieder mit Blick auf die nächste Aufgabe. In Versmold warten nun die Sportfreunde Loxten um ehemaligen Profi Elvir Selmanovic auf den Tabellenführer.

Kein Blick nach links oder rechts

Was sich wie ein lapidarer Spruch des Spielführers anhört, ist alles andere als das, nämlich ein wichtiger Teil des Gladbecker Erfolgsrezepts in der laufenden Meisterschaftsrunde. Thorben Mollenhauer, Max Krönung & Co. wie auch Trainer Sven Deffte schauen überhaupt nicht nach links oder rechts und auch nicht zurück, sondern immer nur aufs nächste Spiel. Bezeichnend: Sven Deffte erfuhr am Samstagabend vom 26:24-Erfolg des Verfolgers Ahlener SG, der einen Punkt weniger auf der Habenseite hat, gegen Nordhemmern erst von seinem Hammer Trainerkollegen Christof „Curry“ Reichenberger.

„Unser Team“, bestätigt Tim Deffte, Torwart und Sportlicher Leiter des VfL Gladbeck in Personalunion, „hat sich nie vom Tabellenplatz blenden lassen und hat sich immer auf die nächste Aufgabe fokussiert.“

Dass der VfL Gladbeck, der ja längst nicht über die Möglichkeiten der Ahlener SG oder des TuS Spenge verfügt, auch drei Spieltage vor dem Saisonende den ersten Tabellenrang belegt, überrascht, wie Tim Deffte im jüngsten Hallenheft die Zuschauer wissen ließ, niemand mehr als die Protagonisten in Rot und Weiß selbst: „Wir biegen auf die Zielgerade ein und stehen tatsächlich immer noch auf dem ersten Platz – damit haben wir vor der Saison nach unserem schmerzhaften Abstieg aus der 3. Bundesliga nicht gerechnet.“

Zu rechnen war damit nun wirklich nicht. Zur Erinnerung: Der VfL Gladbeck hatte in der Drittliga-Saison 2014/2015 eine äußerst schwache Rückrunde gespielt. Am Ende wirkte die Mannschaft völlig ausgelaugt, ausgepowert und verunsichert, der Abstieg war, wenngleich er ein wenig unglücklich zustande kam, unterm Strich verdient.

In der Oberliga wollten die Gladbecker wieder neuen Spaß am Handball gewinnen und oben mitspielen. Auf der Homepage der Abteilung ist der fünfte Tabellenplatz als Saisonziel angegeben. Der VfL wird, das steht längst fest, besser abschneiden, bestenfalls sogar Meister werden und nach nur einjähriger Abwesenheit in die Dritte Liga zurückkehren.

Dabei mussten die Rot-Weißen vor und zu Beginn der Meisterschaftsrunde zwei ganz schwere Rückschläge verkraften, weil in Marius Leibner und Dustin Dalian zwei Akteure langfristig ausgefallen sind und Sven Deffte somit zwei wichtige Alternativen fehlten und fehlen.

Das Gebilde VfL Gladbeck erwies sich aber überhaupt nicht als brüchig, sondern als echtes Team. „Unsere Mannschaft“, betont Tim Deffte, „hat hart an sich gearbeitet, hat großes Verletzungspech weggesteckt und ist in jedem Spiel an seine Leistungsgrenze gegangen.“

Nun geht’s nach Loxten

Daran werde sich auch nichts ändern, sagt Tim Deffte. Der VfL, so der Sportliche Leiter/Torwart weiter, werde sich weiterhin nicht damit beschäftigen, was kommen könnte. „Wir konzentrieren uns auf den nächsten Gegner“, so Tim Deffte.

Der nächste Gegner heißt Sportfreunde Loxten. Das Team aus Versmold hat den Gladbeckern in der Hinrunde das Leben sehr schwer gemacht, letztlich gewannen die Rot-Weißen aber doch mit 30:29.

Quelle: www.derwesten.de (Thomas Dieckhoff)

N. Walther: Hat die Jugend keine Lust mehr auf die Pfeife?

Diese Frage stellten wir in unserer letzten Ausgabe. Offensichtlich hat sie unsere Leser bewegt. Die folgenden Leserbriefe, die bei unserer Redaktion eingingen, spiegeln die Freude an der Schiedsrichterei, aber teilweise ist auch Unmut zu spüren. Lesen Sie selbst, wie man sich als junger Schiedsrichter fühlen kann.

Natürlich freuen wir uns auch weiterhin über Ihr Feedback. Senden Sie uns Ihre positiven oder auch negativen Erfahrungen als aktiver Schiedsrichter. Hat man Sie am Anfang Ihrer Laufbahn eng begleitet? Wer hatte ein offenes Ohr für Ihre Probleme? Berichten Sie uns über Ihren Schiedsrichter-Start, Ihre Erlebnisse und Ihre Motivationshilfen! Schicken Sie uns eine E-Mail: handballschiedsrichter@philippka.de oder schreiben Sie per Post an den Philippka-Sportverlag, Rektoratsweg 36, 48159 Münster.

Annika Kirsten, 15 Jahre

Meine Freundinnen Tizia Appelt, Juliane Sontowski und ich pfeifen nun seit anderthalb Jahren im Handballkreis Industrie. Als wir über unseren Verein, den VfL Gladbeck, von dem Schiedsrichteranwärterlehrgang hörten, haben wir uns gemeinsam entschlossen, teilzunehmen. Der theoretische Unterricht war für uns nicht besonders spannend. Der praktische Unterricht hingegen hat uns viel Spaß gemacht, da wir auch miteinander Handball spielen konnten. Dort hatten wir auch zum ersten Mal eine Pfeife in der Hand. Anfangs waren wir noch sehr unsicher. Auch bei unserer praktischen Prüfung war dies noch der Fall. Als wir aber im regulären Spielbetrieb zu pfeifen begannen, lief es gleich viel besser.

Zu dieser Zeit entstand in unserem Verein eine ganze Jugend-Schiedsrichterabteilung, und die neuen Jungschiedsrichter, die im nächsten Jahr den Anwärterlehrgang besuchen wollten, wurden auf die Aufgabe vorbereitet und konnten in unserem Verein Spiele pfeifen. Auch wir wurden in diesen Spielbetrieb eingebunden. Uns betreut ein Ehrenamtlicher des Vereins, Heiko Rutkowski. Von Ihm ist alles ausgegangen, er geht auch auf die Jugendspieler zu, um sie zum Pfeifen zu motivieren. Bei unseren Spielen bekamen wir viel Verständnis und auch Anerkennung, manchmal vielleicht sogar zu viel. Natürlich wurde manchmal auch gemeckert. Aber ich denke, dass das normal ist. Da wir uns untereinander sowieso alle kannten, haben wir uns von Anfang an sehr gut verstanden und auch etwas gemeinsam unternommen. Vor Weihnachten sind wir bowlen und Pizza essen gegangen, um miteinander zu feiern, dass wir beim Jugendsportpreis in  Gladbeck in der Kategorie „Jugend übernimmt Verantwortung“ gewonnen haben. Das war eine schöne Bestätigung, aber noch wichtiger ist, dass uns das Pfeifen selbst viel Spaß macht.

Unter folgendem Link findet sich ein Zeitungsartikel der WAZ über das Konzept des VfL Gladbeck: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/gladbeck/das-modell-des-vfl-gladbeck-funktioniert-id11438165.html

Jonas*, 18 Jahre

Ich heiße Jonas* und pfeife zusammen mit meinem ein Jahr älteren Partner gerade meine zweite Saison. Angefangen habe ich mit Spielen der F- bis D-Jugend in unserem Verein. Schon da habe ich mit meinem jetzigen Gespannpartner zusammen gepfiffen und von Ihm gelernt. Nachdem ich 2014 meinen Schiedsrichterschein in einem Anwärterlehrgang mit gerade mal zehn Teilnehmern gemacht habe, pfeifen wir seit der Saison 2014/15 auch offiziell. Da unser Handballkreis einen Umbruch erlebte, blieb für Jungschiedsrichter (JSR) keine Zeit. In diesem Zeitraum hatte ich das Glück, zufällig einen JSR-Beauftragten kennenzulernen, der sich meiner annahm. Von seinem Wissen habe ich sehr profitiert. Allerdings habe ich nach den „Basics“, die er mir beibrachte, das restliche Jahr wieder mit meinem Gespannpartner ohne weitere Unterstützung gepfiffen. Wir wurden lediglich einmal beobachtet – für ein junges Gespann eigentlich viel zu wenig. Dennoch haben wir uns durch sehr viel Eigeninitiative weiterentwickelt.

Seit dieser Saison pfeifen wir im Bezirks-Anschlusskader. Bei uns werden zwei Beobachtungen in der ganzen Saison durchgeführt, was noch immer viel zu wenig ist! Die Erfahrung zeigt, dass man sich auch mit einem gleichaltrigen Gespannpartner gut weiterentwickeln kann.

Bei den ersten Herren-Spielen war es sehr schwer, sich durchzusetzen. Wir haben viele Strafen wegen Meckerns und auch rote Karten wegen Beleidigungen geben müssen. Nachdem wir uns durch bestimmtes, aber freundliches Auftreten mehr Respekt verschafft haben, wurden wir teilweise als arrogant bezeichnet. Diese Meinung teilten zum Glück die wenigsten. Wir haben bei dieser Problematik viel zu wenig Unterstützung und Rückendeckung erhalten. Videoaufnahmen zur Analyse sind nur aus Eigeninitiative heraus entstanden. Und ein Feedback wie: „Habt ihr gut gemacht, Jungs!“, ist zwar sehr nett, bringt einen aber nicht wirklich weiter. Viele befreundete JSR haben an dieser Stelle kapituliert.

Der schlimmste Moment, den ich erlebt habe, war, als zwei weibliche JSR während einer Spielbegegnung angefangen haben zu weinen, weil ein Offizieller auf das Spielfeld gerannt kam und sie beschimpfte. Es fehlt eben teilweise die Akzeptanz der älteren Spieler und die Einsicht, selbst wenn der Schiedsrichter Recht hat. Trainer und Spieler erwarten oft, dass wir JSR ab dem ersten Spiel fehlerlos pfeifen. Das geht nicht! Fehler müssen gestattet sein.

Ich hatte diese Saison bei einem Spiel der Frauen-Bezirksliga eine Trainerin, die Einspruch einlegen wollte. Anstatt mir einen ausformulierten Einspruch mit Regelbezug zu liefern, bekam ich die Wut über eine schlechte Mannschaftsleistung zu spüren. O-Ton: „Der Schiedsrichter pfeift parteiisch für die Heimmannschaft, was an zahlreichen 2-Minuten-Strafen und nicht geahndeten, regelwidrigen Sperren zu erkennen ist.“ So etwas von einer erfahrenen Trainerin zu hören, ist extrem nervig und beschäftigt einen durchaus. In ein paar Wochen pfeife ich bei der gleichen Mannschaft erneut.

Wir erleben aber auch viel Positives. Bei einem Landesliga-Spiel vor kurzem haben wir uns in der Halbzeit und nach dem Spiel kritisch und konstruktiv zusammen mit dem anwesenden Schiedsrichterbeauftragten mit unserer Leistung auseinandergesetzt. Das hat uns auf jeden Fall weitergebracht. Wir werden auch oft von Offiziellen mit einem Lächeln empfangen, da sie sich über junge Schiedsrichter freuen. Es wird durchaus positiv aufgenommen und von Trainern entsprechend honoriert, wenn man mit viel Engagement bei der Sache ist. Ein guter Freund aus einem anderen Handballkreis hat mangels gleichaltriger Partner die ersten anderthalb Jahre mit einem guten und erfahrenen Partner gepfiffen und sich dadurch, wie im Artikel von N. Walther beschrieben, auch entsprechend gut entwickelt. Für uns JSR können die älteren aber sowohl Segen als auch Fluch zugleich sein. Bei einem Herren-Spiel wurden wir aufs Übelste von einem älteren Schiedsrichterkollegen von der Tribüne aus beschimpft. Viele ältere Schiedsrichter wollen die Jugend anscheinend nicht fördern oder sie nicht in den höheren Spielklassen pfeifen sehen.

Neulich war über einen JSR auf Facebook ein Artikel, in dem er dafür geehrt wurde, dass er schon in so jungen Jahren so viel für diesen Sport tut. Die älteren Schiedsrichter wetterten in den Kommentaren teils heftig gegen ihn – auch mit Äußerungen, die man als „unter der Gürtellinie“ bezeichnen muss. Wenn man also das Zeug hat, weiterzukommen, wird es demjenigen nicht gegönnt.

Andererseits gibt es die Gespanne, die sich weniger über ihre gezeigten Leistungen als über gute Kontakte für „höhere Weihen“ empfehlen. Es geht oft eher darum, die richtigen Leute zu kennen, als tatsächlich gut zu pfeifen. Das ist dann absolut demotivierend.

Eine höhere Aufwandsentschädigung wäre da auch nicht das richtige Mittel, um Schiedsrichter dauerhaft für ihre Aufgabe zu begeistern. Mich persönlich motiviert es viel mehr, die Leistung mit der Ansetzung für wichtige Spiele honoriert zu bekommen. Dafür bekommt pfeift man ja schließlich! So ist es auch in dieser Hinsicht nicht richtig, dass Spiele in Ligen, in denen man die ganze Saison gepfiffen hat, von Schiedsrichtern aus viel höheren Klassen gepfiffen werden, sobald es z.B. um die Meisterschaft geht. Es wäre doch eine super Belohnung, ein solches Spiel pfeifen zu dürfen! Aber kennt man nicht die richtigen Leute, wird es schwer, diese Spiele zugeteilt zu bekommen. Das ist sicherlich nicht bei jedem Ansetzer so, aber leider bei einigen.

Das waren also die wichtigsten Erfahrungen, die ich bisher als JSR gemacht habe und die ich gerne mit Ihnen teilen wollte – um ein Bewusstsein für die Situation zu schaffen.

* Der Name wurde von der Redaktion geändert
Quelle: handballschiedsrichter, Ausgabe 1/16

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