Ehemalige VfL-Jugendhandballer

Hendrik Alkemper stammt aus der Jugendabteilung des VfL Gladbeck und gehörte fest zum Landesliga-Kader. Nun hat er seinen Heimatverein verlassen.

Er stammt aus der Jugendabteilung des VfL Gladbeck, gehörte fix zum Kader des Landesligateams und durfte immer mal wieder in der Oberligamannschaft ran. In der neuen Saison wird Rechtsaußen Hendrik Alkemper aber nicht mehr das rot-weiße Trikot des VfL tragen…

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Topsportler gehen in der Butendorfer Praxis von Torsten Buch ein und aus. Der Osteopath und Physiotherapeut arbeitet nicht nur mit den Händen.

„Ich bin Handwerker.“ Der, der das sagt, repariert weder Autos noch streicht er Wände an oder backt Brot und Brötchen. Torsten Buch behandelt vielmehr mit seinen Händen Menschen. Der 39-jährige Gladbecker ist Heilpraktiker für Osteopathie und Physiotherapeut. Zu seinen Patienten gehören mittlerweile auch etliche Topsportler aus Gladbeck und der Umgebung.

Dass Topsportler Buchs Praxis an der Brüggenstraße in Butendorf frequentieren, ist wohl kein Zufall. „Ich komme ja selbst aus dem Leistungssport.“

Buch weiß genau, wie die Sportler ticken

Torsten Buch hat einst beim VfL Gladbeck Handball gespielt – etwa mit den späterenBundesligaprofis und Nationalspielern Michael Hegemann und Frank Schumann. Er weiß also genau, wie Sportler ticken, insbesondere, wenn sie gesundheitlich angeschlagen oder gar verletzt sind. Und das hat sich offenbar in der Szene herumgesprochen.

Die Gladbecker Bob-Weltmeisterin Annika Drazek vertraut dem Handwerker Buch ebenso wie die Klasseschwimmerin Jessica Steiger. Handballer des Tusem Essen aus der zweiten und Aktive aus Dritten Liga zählen zu seinen Patienten, gleiches gilt für Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen und des TV Wattenscheid 01.

Drazek legt großen Wert auf seine Meinung

Annika Drazek lässt sich regelmäßig von Torsten Buch durchchecken. Sie erinnert sich noch genau an ihrer ersten Visite bei ihm. „Anfang 2017, als ich mir eine Fußverletzung zugezogen hatte“, erinnert sich die beste Bobanschieberin der Welt, „auf Empfehlung meines Trainers erstmals bei Torsten Buch gewesen. Ich wollte mir damals eine zweite Meinung einholen.“ Inzwischen legt sie auf Buchs Meinung immer großen Wert.

Auch wenn Osteopathie eine Heilkunde ist, bei der der Osteopath Menschen mit seinen Händen untersucht und behandelt, ist es damit längst nicht getan. „Ich versuche, hinter die Fassade, hinter die Dinge zu blicken“, erklärt Buch. Deshalb unterhält er sich zunächst einmal intensiv mit dem jeweiligen Patienten – und, im Falle von Sportlern, auch mit deren Trainern.

Buch gibt immer Hausaufgaben auf

Er erläutert: „Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, körperliche oder seelische. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Oft sind aber auch Banalitäten des Lebens verantwortlich.“ Anschließend erst setzt Buch seine Hände ein und untersucht das Gewebe des ganzen Körpers.

„Ich suche“, erläutert er, „die Stelle im Körper, die am wenigsten funktioniert.“ Hat er diese gefunden, beginnt die Behandlung. Die übrigens mit dem Praxisbesuch längst nicht beendet ist. „Jeder, Sportler wie Nicht-Sportler“, sagt der Osteopath, „muss zu Hause Übungen machen oder in einer anderen Art aktiv werden.“

Als Physiotherapeut immer wieder an Grenzen gekommen

Torsten Buch hat zunächst eine Ausbildung zum Physiotherapeuten absolviert. „Da bin ich aber immer wieder an Grenzen gekommen.“ Deshalb bildete er sich zum Heilpraktiker für Osteopathie fort: „Das hat insgesamt sechs Jahre in Anspruch genommen.“

Anno 2012 hat sich Torsten Buch selbstständig gemacht, im Jahr 2015 schließlich seine Praxis an der Brüggenstraße in Butendorf eröffnet.

Sportlerinnen und Sportler gehörten von Beginn an zu seinen Patienten. Handballspieler des VfL haben sich ebenso fitmachen lassen wie Aktive des TV Gladbeck.

Eine Vereinsbrille haben Torsten Buch und sein Team mit Marc Hehemann, Michaela Stinnes, Jutta Preute und Claudia Meixner also nicht auf, oder? Er lacht und schüttelt energisch den Kopf. „Wir behandeln jeden, vom Säugling bis zum Leistungssportler.“

Quelle| www.waz.de (Thomas Dieckhoff)

Der Außenspieler hat sein letztes Heimspiel für den VfL gemacht – und bald viel Zeit für andere Sachen. Die Tür für ein Comeback ist nicht zu.

Er stammt aus der Jugendabteilung des VfL Gladbeck und hat es immerhin bis in die Zweite Liga geschafft. Am vergangenen Samstag spielte Marcel Giesbert das letzte Mal in „seiner“ Riesener-Halle. Viele Freunde waren aus diesem Anlass gekommen, seine Mutter Carola sogar eigens aus Augsburg. Die WAZ verriet der 31-Jährige seine Zukunftspläne.

1 Hallo Marcel Giesbert, was stellen Sie zukünftig eigentlich mit Ihrer ganzen freien Zeit an?

Ich werde mich jetzt erst einmal ein bisschen erholen. 26 Jahre lang habe ich Handball gespielt, viermal Training in der Woche und am Wochenende gespielt. Nun möchte ich mehr Zeit mit meiner Freundin verbringen. Wir haben seit kurzem einen Schäferhund, der muss beschäftigt werden. Und außerdem werde ich viel Rad fahren.

2 Werden Sie den Handball und den VfL nicht vermissen?

(lacht) Vor allem die Vorbereitungszeit werde ich vermissen, ganz besonders die Einheiten im Stadion mit Heiner Preute (Athletiktrainer, er macht die VfLer immer vor Saisonbeginn lang und fit, d. Red.). Und ich bin mir sicher, Heiner wird mich auch vermissen. Wenn demnächst der VfL zu Hause spielt, werde ich häufig in der Halle sein, klar.

3 Falls in der neuen Saison beim VfL das Verletzungspech mal wieder zuschlagen sollte und sich deshalb Tim Deffte bei Ihnen melden würde – wie würden Sie reagieren? Das Telefongespräch gar nicht erst annehmen?

Nein, nein. Tim und Sven Deffte dürfen immer anrufen. Und sollte Not am Mann sein, würde ich natürlich helfen, die notwendige Fitness einmal vorausgesetzt. Ich bin schließlich seit der A-Jugend beim VfL und mit vielen Spielern befreundet, die würde ich doch nicht hängen lassen.

Quelle | www.waz.de

Anlässlich der Feierstunde des Sports in Gladbeck hielt Michael Hegemann einen Vortrag. Er berichtete über sein bewegtes Leben als Handballprofi.

Ehre, wem Ehre gebührt. Anlässlich der Feierstunde des Sports sind im Ratssaal zahlreiche Gladbecker Sportler für ihre Verdienste von Bürgermeister Ulrich Roland ausgezeichnet worden. Ehrengast war Michael Hegemann, Handball-Weltmeister von 2007, der heutzutage als Grundschullehrer in Altenessen seine Brötchen verdient. Im Vortrag „Mein Weg zum Nationalspieler“ berichtete er aus seinem bewegten Sportlerleben.

„Es gibt keine allgemeingültige Formel, wie man Nationalspieler werden kann“, sagte Hegemann, der unter seinem Jackett ein T-Shirt des Modelabels „Grubenhelden“ trug und nicht nur damit seine enge Verbundenheit zu Gladbeck zum Ausdruck brachte. Er wolle nur seinen Weg zum Nationalspieler aufzeigen und mitteilen, welche Dinge ihm in der Karriere wichtig waren.

Förster war Hegemanns erster Trainer beim VfL

Alles begann, wie könnte es im Ruhrpott anders sein, mit Fußball auf roter Asche bei der DJK Germania. „Also ich fand, ich hatte ein überragendes Talent“, meinte Hegemann mit einem Augenzwinkern und schaute hinüber zu seinem damaligen Trainer Klaus-Dieter Bugdoll, heute Sportamtsleiter. Er dankte vor allem Klaus Förster, seinem ersten Coach beim VfL Gladbeck, und Siegbert Busch, dem damaligen Abteilungsleiter des Vereins. Mit 17 Jahren spielte Hegemann bereits in der ersten Mannschaft: „Das war ein wichtiger Grundstein für meine weitere Karriere.“ Er durfte als Denker und Lenker fungieren und Verantwortung übernehmen.

Rückschläge gab es auch. In der Bezirksauswahl sei er rausgeflogen. Der Grund: fehlendes Talent. Doch Michael Hegemann ließ sich nicht von seinem großen Ziel abbringen. Trainer Bob Hanning, heute Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes, holte ihn zur SG Solingen. Die ersten Trainingseinheiten verliefen nicht nach Plan. Deshalb holte er sich zusätzlichen Feinschliff in der Gladbecker Heimat bei TV-Trainer Heiner Preute. „Ich möchte“, so Hegemann zu Preute, „gerne Bundesliga spielen. Mir genügt es nicht in der 2. Liga ein brauchbarer Spieler zu sein. Ich möchte mehr.“ Der Ritterschlag folgte im November 2004. Bundestrainer Heiner Brand berief ihn in den Kader der Nationalmannschaft.

Pizzabote serviert Heiner Brand die Rechnung

Hautnah erlebte er die Euphorie bei der Heim-WM 2007. Hierbei erzählte er eine kleine Anekdote. Das Vorrundenspiel gegen Polen ging verloren. Abends hatte die Mannschaft noch Hunger und gab bei einem Pizzaservice Bestellungen auf. Der Bote lieferte die Pizza im Hotel ab, servierte aber ausgerechnet Heiner Brand die Rechnung. „Und schon brannte der Baum lichterloh“, so Hegemann lächelnd.

Quelle | www.waz.de (Carsten Liebfried)

Wie wird man Handball-Weltmeister? Eine Antwort auf diese Frage gibt Michael Hegemann in Gladbeck anlässlich der Feierstunde des Sports.

Wie wird man eigentlich Handball-Weltmeister? Eine Antwort auf diese äußerst knifflige Frage gibt Michael Hegemann am Freitag, 15. März, anlässlich der Feierstunde des Sports im Gladbecker Ratssaal. Der 41-Jährige, der einst beim VfL seine Karriere begann und 2007 zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft gehörte, die im eigenen Land den WM-Titel holte, tritt bei der Veranstaltung als Ehrengast auf.

Stadt und Stadtsportverband zeichnen immer im März erfolgreiche Sportler und verdiente Ehrenamtler aus. Anlässlich dieser Feierstunde schaut immer auch ein Prominenter vorbei. Zuletzt war Bodo Menze vom FC Schalke 04 zu Gast, dieses Mal wurde Michael Hegemann eingeladen.

Hegemanns Karriere begann einst beim VfL Gladbeck

Eine gute Wahl, schließlich haben die deutschen Handballer kürzlich erst bei der Weltmeisterschaft in Dänemark und Deutschland Millionen vor den Fernsehern und Zehntausende in den Hallen begeistert, auch wenn das Team von Bundestrainer Christian Prokop am Ende die Medaillenränge knapp verpasst hat. Das war anno 2007 anders – seinerzeit gewann Deutschland den Titel.

Im Elite-Aufgebot von Heiner Brand stand seinerzeit auch Michael Hegemann. Hegemann, der in Kirchhellen geboren wurde, wird viel erzählen können. Über seine Anfänge als Fußballer bei der DJK Germania etwa, oder über seinen Wechsel zum Handball und zum VfL und schließlich auch über seine Karriere als Berufshandballer mit Stationen in Solingen, Düsseldorf, Gummersbach, Lemgo, Minden, noch einmal Düsseldorf, beim Bergischen HC und schließlich in Essen. Für den Zweitligisten Tusem Essen ist er seit 2014 aktiv, inzwischen als Co-Trainer und als Stand-by-Spieler.

Für Hegemann stehen 57 Länderspiele zu Buche

Berichten kann Hegeman ferner über seine internationalen Einsätze, nicht nur im Europapokal. Insgesamt 57-mal hat er das Trikot der Nationalmannschaft getragen und dabei 70 Treffer erzielt.

Trotz aller Erfolge ist Michael Hegemann bodenständig geblieben. Er beendete sein Lehramtsstudium und verdient mittlerweile als Grundschullehrer in Altenessen seine Brötchen. Und den Kontakt zum VfL, den hat er nie verloren. Wann immer es der Spielplan von Tusem zulässt, schaut Hegemann, den sie an der Schützenstraße nur „Higgins“ rufen, in der Riesener-Halle vorbei, um „seinen“ Rot-Weißen die Daumen zu drücken.

Quelle | www.waz.de (Thomas Dieckhoff)

Sam Singh Toor, Gladbecker Handballer in Diensten des Nordrhein-Regionalligisten, wechselt zum SV Westerholt. Er begann seine Karriere beim VfL.

Der Gladbecker Handballspieler Sam Singh Toor spielt in der Saison 2019/2020 für den Landesligisten SV Westerholt. Der 26-Jährige, der einst beim VfL seine Karriere begann, wechselt vom HC Wölfe Nordrhein (früher OSC Rheinhausen) aus der Regionalliga Nordrhein zum SVW.

Sam Singh Toor spielte auch für den FC Schalke 04

Sam Singh Toor war außerdem für den FC Schalke 04 und die HSG Vest Recklinghausen aktiv. Der Linkshänder ist in Westerholt ist für die rechte Außenbahn vorgesehen.

„Sam verfügt über eine unglaubliche Geschwindigkeit und gibt uns neue Möglichkeiten in der Kreuzung“, sagt Ralf Anischewski, der Sportliche Leiter des SVW.

Quelle | www.waz.de (Redaktion Gladbeck)

Der Rechtsaußen des VfL beendet seine Karriere. Er verspricht: „Ich ziehe voll durch“ – im Spiel gegen Schalke bewies er das eindrucksvoll.

Das letzte Tor des Abends gehörte noch einmal ganz allein Marcel Giesbert. Am eigenen Kreis fing der Rechtsaußen einen Schalker Fehlpass ab, leitete schnell den Gegenstoß ein und rannte nach vorne – wo er den Ball wiederbekam und zum 28:22 ins Tor versenkte.

Geballte Faust bei Giesbert, Jubelstürme auf der Gladbecker Bank, Ekstase im rot-weißen Fanblock.

Giesbert war mit sechs Toren bester Torschütze des VfL im Ruhrpott-Derby und zeigte eindrucksvoll, wie wichtig er sein kann – und was der VfL in der kommenden Saison vermissen wird. Der 30-Jährige ist auf Abschiedstournee durch Westfalens Oberligahallen. Am Saisonende wird er seine Karriere beenden.

Der Körper merkt 24 Jahre Handball

„Ich mache das jetzt 24 Jahre“, sagt Giesbert. „Ich arbeite in der Wechselschicht, das macht es schwierig mit dem Training. Und der Körper sagt einfach auch ab und zu nein“, erklärte, als er nach Schlusspfiff mit einem Getränk in der Hand zwischen seinen Teamkollegen saß.

Viel lieber als über sich selbst wollte er aber über das Spiel reden, das die Gladbecker gerade gewonnen hatten.

„Alle konnten sehen, dass Feuer in der Mannschaft ist“

„Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte er über den ersten Sieg nach fünf Niederlagen in Serie. „Das Derby kam zum richtigen Zeitpunkt. Alle konnten heute sehen, dass Feuer in der Mannschaft ist, vor allem, wie auch die Bank uns immer gepusht hat.“

Das sei vorher zwar nicht anders gewesen, „aber heute war es noch mehr. Und wir hatten auch endlich mal wieder das Quäntchen Glück, das uns zuletzt fehlte.“

Bei den Abprallern zum Beispiel. Vor allem aber war die Gladbecker Wurfquote zwar noch nicht perfekt, aber wieder deutlich besser als in den vergangenen Spielen, in denen alle VfLer, Giesbert eingeschlossen, große Probleme bei freien Würfen hatten.

Schussquote stimmte zuletzt nicht

Im Derby war das anders. Die Gladbecker trafen und Giesbert zeigte bei einem seiner Tore sogar, dass er nicht nur von Außen, sondern auch von Halbrechts aus gefährlich ist – im Fallen schloss er aus rund neun Metern ab. Tor.

Giesbert begann seine Karriere beim VfL, spielte unter anderem in der Zweiten Bundesliga für Rheinhausen und Emsdetten, 2015 kehrte er zu den Gladbeckern zurück. Mit mehr als 400 Toren ist er unter den besten 15 aller Zeiten für den VfL.

„Ich bin nicht der Typ, der sich hängen lässt“

Gerne würde der Club ihn weiter einbinden – das hat Abteilungsleiter Tim Deffte schon betont. Erst einmal stehen aber noch sieben Spiele an und locker ausklingen lassen will Giesbert es nicht.

„Ich will den Jungen natürlich einige Sachen mitgeben und das Team weiter unterstützen“, sagt er. „Ich bin nicht der Typ, der sich hängen lässt. Ich ziehe voll durch, ich will einen ordentlichen Abschluss.“ Mit Auftritten wie gegen Schalke bleibt er auf jeden Fall in bester Erinnerung.

Quelle | www.waz.de (Philipp Ziser)

Samstag treffen sich Fabian Sinkovec und Dustin Dalian mit Schalke 04 und dem VfL Gladbeck. Wir trafen sie zum Interview in der Schalker Kabine.

In der Kabine setzt sich Fabian Sinkovec direkt hinten in die Ecke. „Aber hier ist mein Platz“, sagt der Schalker Handballtorwart, als der Fotograf ihn bittet, sich für die Fotos auf die Mittelbank zu setzen – neben Dustin Dalian. Auf der Bank gegenüber dürfen stattdessen für die WAZ Tim Lievertz und Philipp Ziser Platz nehmen – und die beiden in der Heimkabine des Sportzentrum Schürenkamp über ihre Kindheit, ihre Freundschaft und das Spiel am Samstagabend interviewen.

Dann wird Sinkovec (27) wieder auf seinem Platz in der Ecke sitzen, Dalian (26) dagegen in der Gästekabine. Im Oberligaderby zwischen S04 und dem VfL Gladbeck (19.30 Uhr) stehen sie sich auf dem Parkett gegenüber – erstmals in der Karriere der beiden Sandkastenfreunde.

Herr Dalian, Herr Sinkovec, das Hinspiel zwischen VfL und S04 endete 24:24 – was haben Sie für Erinnerungen an das Spiel?

Fabian Sinkovec: Total gemischte. Ich glaube, Dustin hat es total unter den Nägeln gebrannt, wenn ich jetzt so für ihn sprechen darf. Und es tat ihm in der Seele weh, dass er nicht spielen konnte wegen seiner Verletzung. Ich war fit, war aber auch geknickt, weil ich erst auf der Bank war. Fabian Zindel hat aber auch ein tolles Spiel gemacht. Dann kam ich am Ende doch noch rein und hatte zwei, drei Aktionen. Das war ein schönes Erlebnis, wobei der Ausgang natürlich schade war – wenn du 20 Sekunden vor Schluss führst und den Ball hast, dann willst du auch gewinnen.

An dem Sieg wären Sie entscheidend beteiligt gewesen.

Sinkovec: Ja, ich dachte, ich hätte den letzten gehalten. Aber dann kam eben noch ein Wurf.

Dustin Dalian: Ja, Felix Brockmann hat noch ein Tor gemacht, nachdem wir den Ball zurückerobert haben. Sowas passiert wahrscheinlich auch nur im Derby.

Immer samstags mit den Vätern zum PSV

Sie beiden sind von klein auf befreundet – wie gingen die Handballkarrieren da los?

Sinkovec: Also unsere Väter haben zusammen gespielt und die waren befreundet, deshalb sind wir zusammen aufgewachsen, waren auch zusammen im Urlaub. Wir waren fünf Monate auseinander, das war immer genau eine Jugend. Erst haben wir zusammen Fußball gespielt. Dann sind wir beide in verschiedenen Vereinen zum Handball gekommen, Dustin zuerst. Wir waren oft zusammen in der Halle, nur haben wir nie im gleichen Verein gespielt.

Dalian: Genau, wir waren immer samstags beim PSV Gelsenkirchen. Die haben immer samstags gezockt, erst die Zweite, dann Erste, und wir waren eigentlich schon vor der Zweiten in der Halle.

Die Kinder, die in der Halbzeit aufs Feld kommen und Bälle werfen?

Beide: Genau, das waren wir!

Wie viel tauschen Sie sich denn über Handball aus?

Sinkovec: Nicht nach jedem Spiel, je nachdem, wie die Laune ist, ob man was zu berichten hat.

Der VfL hat jetzt fünfmal nacheinander verloren – das kennen die Schalker vom Saisonstart. Fragen Sie da mal bei Fabian nach: Wie kommt man da raus?

Dalian: Nein, also so ist es eigentlich gar nicht. Wir schreiben eher über andere Mannschaften, welcher Spieler was gut macht, auf wen man aufpassen muss.

„Wir reden auch oft einfach wirres Zeug“

Können sich ein Torwart und ein Halblinker gut Tipps geben?

Sinkovec: Nee, also so fachlich reden wir gar nicht so viel. Wir reden wie Kumpel eben oft wirres Zeug.

Dalian: Also dass ich ihm Tipps im Tor gebe, ist noch nie passiert.

Wie schätzen Sie jeweils die aktuelle Lage Ihrer Teams ein?

Dalian: Bei uns lief es nicht so gut. Wir trainieren super, aber es ist dann viel Kopfsache. Es ist ja nicht so, dass wir es nicht können. Da werden viele freie Bälle verschossen, eine Sekunde zu lange überlegt. Das merke ich auch bei mit selber. Dann machst du einen Schritt zu viel, verprellst dich. Es gibt das, aber da kommen wir zusammen raus. Das Derby kommt da gerade recht.

Sinkovec: Wir haben es gegen Harsewinkel verpasst, uns Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Die Enttäuschung war groß, weil es auch ein schöner Abend war. Halle voll, 600 Leute, Riesenstimmung, faire Gastgeber – das hat richtig Bock gemacht. Am Ende war es unnötig, dass wir verlieren.

Dalian: „So ein Derby haben wir nur selten“

Was bedeutet das Derby für Schalke beziehungsweise den VfL Gladbeck?

Dalian: Das ist schon ein Highlight, da guckt man vorher schon mal im Kalender, wie viele Wochen noch … Wir haben ja nur selten so etwas im Vergleich zu Bielefeld, wo es gefühlt alle zwei Wochen ein Derby gibt. Wir wollen natürlich jeden schlagen, egal ob Schalke kommt oder wer auch immer. Aber vielleicht ist da jetzt noch ein Zipfel mehr dabei, weil man sich untereinander kennt.

Sinkovec: Anfang der Woche war bei uns auch Aufbruchsstimmung. Ich persönlich brenne total. Mein Handballjahr geht nach meiner Blinddarm-OP ja jetzt erst richtig los. Ich bin zum Glück rechtzeitig wieder fit.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Und Ihr persönliches Duell? Wie gut kennen Sie sich da? Wer hat da eher den Vorteil?

Sinkovec: Ich glaube, dass da keiner einen Vorteil hat. Wir haben ja auch noch nie gegeneinander gespielt. Vor allem bringen wir beide eine Riesenfamilie mit, die kommen alle extra, weil wir gegeneinander spielen. Das wird eine Riesenstimmung.

Dalian: Schwierig. Ich will jetzt auch nicht alles verraten (lacht). Aber natürlich achte ich auch drauf, was der Torhüter bei Würfen von Außen oder aus dem Rückraum macht.

Sinkovec: Das ist bei uns genauso. Wir sind da auch immer super vorbereitet, ich bekomme auch Wurfbilder von den gegnerischen Spielern. Aber im Tor ist es natürlich auch viel Zusammenarbeit mit der Deckung.

Noch nie gemeinsam in einem Team gespielt

Wie kommt es eigentlich, dass Sie noch nie in einem Team waren?

Dalian: Ich bin in Ückendorf angefangen, habe die meiste Zeit in der Jugend in Gladbeck gespielt, zwei, drei Jahre in Westerholt, in Recklinghausen und dann wieder Gladbeck.

Sinkovec: Wir haben an Heiligabend öfter zusammen im Knast gespielt, das ist ein Sozialprojekt. Dustin war in der Jugend auch schon mal hier beim Training, ich mal mit bei ihm. In den Senioren haben wir auch immer gesagt: Wäre doch cool. Aber es hat sich einfach nie ergeben.Ich habe auch noch nie den Verein gewechselt. Ich war immer bei Schalke, tue mich auch schwer, hier wegzukommen.

Wollen Sie denn zusammenspielen?

Dalian: Ich glaube der Spüli vom PSV (Handball-Geschäftsführer Hans-Jürgen Mühlenbrock; d. Red.) hätte das ziemlich gerne (lacht).

Sinkovec: Wird bestimmt noch mal irgendwann passieren.

Dalian: Am ehesten wahrscheinlich wirklich beim PSV.

Die Vorhersagen fürs Derby am Samstag

Wie geht das Derby aus?

Dalian: Wir gewinnen mit drei.

Sinkovec: Ne, zu Hause gewinnen wir.

Wie viele Tore macht Dustin Dalian?

Sinkovec: Wenn er bei vier bleibt, ist es okay.

Dalian: Da lege ich noch drei drauf, ich mache sieben.

Quelle | www.waz.de (Tim Lievertz und Philipp Ziser)

Michael Hegemann war 2007 Teil von Deutschlands legendärer Handball-Mannschaft. Heute arbeitet der 41-Jährige als Grundschullehrer.

Er könnte so viele Geschichten erzählen. Heldengeschichten vom größten Triumph, den ein Sportler feiern kann. Geschichten über Aufstiege in die höchste deutsche Spielklasse. Geschichten vom Leben als Profisportler. Vom harten Training, von Fleiß und Verzicht. Von Trainern, die ihn geformt haben. Von Mitspielern, die ihn geprägt haben. „Erzählen Sie uns eine Handball-Geschichte?“, wird er gefragt. Doch Michael Hegemann schüttelt den Kopf. Er sitzt an diesem Morgen auf dem Boden, schlägt ein Buch auf und erzählt eine andere Geschichte: die von der Weihnachtsmaus.

„Die Weihnachtsmaus ist sonderbar, sogar für die Gelehrten.

Denn einmal nur im ganzen Jahr, entdeckt man ihre Fährten.“

23 Kinder hören ihm zu. Es ist kurz nach 8 Uhr am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien im Klassenraum der 1a in der Adolf-Reichwein-Schule im Essener Stadtteil Altenessen. Kleine Holzstühle stehen vor kleinen Tischen, Federmäppchen liegen darauf. Es gibt Fächer mit Bastelsachen und Regale, auf denen sich Gesellschaftsspiele stapeln. Das Lehrerpult steht in der Ecke, mittig ist die große Tafel an der Wand befestigt. Das Licht hat er ausgemacht, nur eine Leselampe und der Adventskranz sorgen für eine spärliche Beleuchtung, als Michael Hegemann die Geschichte vorliest. Die Kinder sitzen auf dem Boden und bilden einen Kreis, sie heißen Romy und Lukas, Mohamed und Emanuel. Sie hören zu und wenn eines doch mal lieber mit dem Nachbarn spricht, wird Michael Hegemann lauter und sein Blick strenger. Hegemann ist der Klassenlehrer der 1a, die nun wieder konzentriert der Erzählung lauscht.

Schule als Herausforderung

„Kein Tag ist wie der andere“, wird der gebürtige Kirchhellener später sagen. „Kinder überraschen einen immer wieder. Am Ende des Tages ist es toll, ihre Entwicklung zu sehen und Teil daran gehabt zu haben.“ Deutsch, Mathe, Sachunterricht und Sport unterrichtet der 41-Jährige. „Gerade in der Grundschule ist die Leistungsstärke der Kinder unterschiedlich. Es gibt Kinder, die können schon ein bisschen lesen, aber auch Kinder, die kein Deutsch sprechen. Das ist eine Herausforderung. Eine schöne allerdings. Man kann diesen jungen Menschen noch etwas mitgeben fürs Leben.“

Es gibt aber auch Tage, da erzählt Hegemann keine Weihnachtsgeschichten, sondern wirklich jene vom harten Training, von Fleiß und Verzicht. Er erzählt sie nach dem Schultag, wenn er als Co-Trainer des Handball-Zweitligisten Tusem Essen in der Halle steht. Und manchmal erzählt er auf Wunsch auch die Heldengeschichten vom größten Triumph, den ein Sportler feiern kann und die Geschichten über Aufstiege in die höchste deutsche Spielklasse. Es sind die Geschichten vom Leben als Profisportler. Vom Leben, das Hegemann viele Jahre lang geführt hat, bevor es ihn zum Alltag zwischen ersten Leseversuchen und kleinem 1×1 geführt hat. „Ich wollte aber schon immer Grundschullehrer werden“, sagt der 1,93-Meter-Mann. Schon nach dem Abitur, als sich auch eine Handball-Karriere bereits andeutete.

Zeitsprung ins Jahr 1997: Michael Hegemann spielt in seiner Heimatstadt beim VfL Gladbeck. Er gilt als Toptalent, ist Jugendnationalspieler. Nach dem Abitur beginnt er das Lehramtsstudium und wagt zugleich den Schritt in den professionellen Handball beim Zweitligisten SG Solingen, mit der er später den Aufstieg ins deutsche Oberhaus feiert. Es folgt ein Wechsel zur HSG Düsseldorf und auch dort 2004 der Bundesliga-Aufstieg. Die nächsten Stationen sind namhafte des deutschen Handballs: VfL Gummersbach, TBV Lemgo und GWD Minden. Bundestrainer Heiner Brand wird auf ihn aufmerksam. 2004 debütiert Hegemann in der Nationalmannschaft. Als Spätberufener mit 27 Jahren. Fast ein Jahrzehnt, nachdem er zuletzt für die deutsche A-Jugendnationalmannschaft aufgelaufen war. „Ich habe ja lange in der zweiten Liga gespielt, da ist man nicht so im Fokus“, begründet er die späte Premiere. Der Rückraumspieler ist da schon einer, der nicht nur durch seinen harten Wurf, sondern auch durch seine Athletik und trickreiche Wurfvarianten überzeugt. Er spielt bei der WM 2005 in Tunesien und der EM 2006 in der Schweiz.

2007 dann der Höhepunkt: die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Hegemann steht im erweiterten Kader. Das Team spielt sich in einen Rausch. Übersteht die Vorrunde in Berlin, die Hauptrunde in Dortmund. Weiter geht es in Köln: Viertelfinale gegen Spanien: ein Krimi. Erst Sekunden vor Schluss sichert Torsten Jansen mit seinem Treffer zum 27:25 das Weiterkommen. Halbfinale gegen Frankreich: ein Nervenspiel. Zwei Verlängerungen. Sekunden vor Schluss verwandelt Markus Baur einen Siebenmeter zum 32:31. Finale gegen Polen: die Krönung. Bereits vier Minuten vor Ende erheben sich die Fans und feiern den WM-Titel. Hegemann umarmt die Mitspieler.

Erneut gibt es eine Heim-WM

Er hat keine Einsatzzeit erhalten, aber er war die ganze Zeit dabei. Bei den Trainingseinheiten im verschwitzten Trikot auf dem Feld, bei den Spielen daumendrückend auf der Tribüne. „Natürlich habe ich immer gehofft, auch zu spielen. Aber irgendwann war das Wechselkontingent erschöpft.“ Die Erinnerung wird trotzdem bleiben. An ein Turnier, wie es der deutsche Handball noch nie erlebt hat. „Die Euphorie war unglaublich“, sagt Hegemann. „Als wir vor dem Finale nach Köln gefahren sind und die Fans mit Fahnen auf der Autobahn Spalier standen oder wie sie vorher vor dem Hotel gefeiert haben – so etwas kannte man vorher im Handball nicht.“

Zurück im Jetzt: Erneut steht eine Heim-WM an. Am 10. Januar eröffnet das deutsche Team von Bundestrainer Christian Prokop das Turnier gegen eine gesamtkoreanische Auswahl. „Eine Heim-WM ist auch ein großer Druck. Wir haben damals auch die gesamte Vorrunde gebraucht, um damit klarzukommen. Aber dann haben wir uns vom Publikum und der Stimmung tragen lassen. Ich wünsche dem jetzigen Team den gleichen Weg “, sagt Michael Hegemann. Wenngleich er weiß, dass die Weltspitze noch einmal ein Stückchen breiter geworden ist als vor fast zwölf Jahren. „Das Erreichen des Halbfinals wäre schon ein toller Erfolg.“

Co-Trainer bei Tusem Essen

Seine Medaille von damals hat er sicher verwahrt, wie auch weitere Erinnerungsstücke aus seiner Laufbahn. „Es ist aber nicht so, dass ich sie dauernd ansehe. Ich schaue generell nicht so viel zurück. Im Sport gibt es ja meistens nur das Jetzt.“

Das sportliche Jetzt, das ist seit eineinhalb Jahren sein Job als Co-Trainer bei Tusem Essen. Zuvor hatte er den Traditionsverein drei Jahre lang in der 2. Liga als Kapitän aufs Feld geführt und die freie Zeit genutzt, um das Lehramtsstudium zu beenden. Zu Beginn des Studiums hatte er sich noch vorgenommen, drei Leistungsnachweise pro Semester zu schaffen. Ein aussichtsloses Unterfangen, als die Handball-Karriere Fahrt aufnahm, das Leben immer mehr von Spielen in der Bundesliga, im Europapokal und in der Nationalmannschaft bestimmt wurde. Phasenweise blieb er der Universität viele Monate lang fern. „Viele Prüfungen fanden im Januar statt – zur Zeit von EM und WM. Es war trotzdem immer mein Ziel, das Studium zu Ende zu bringen“, sagt der 57-malige Nationalspieler.

An diesem letzten Schultag des Jahres ist er mittlerweile bei der letzten Strophe des Gedichts über die Weihnachtsmaus angekommen.

„Doch sag ich nichts, was jemand kränkt! Das könnte euch so passen!

Was man von Weihnachtsmäusen denkt, bleibt jedem überlassen.“

Hegemann schließt das Buch und blickt auf die Kinder. Sie lächeln. Den weiteren Tagesablauf hat er auf die Tafel geschrieben. Unter Punkt 5 steht an diesem Tag: Schöne Ferien!

Quelle | www.waz.de (Björn Goldmann)
23. Dez 2018

WAZ Gladbeck

Quelle | www.waz.de (Thomas Dieckhoff )

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